Geburts- und Familienvorbereitung

Geburts- und Familienvorbereitung

Eine kombinierte Geburts- und Familienvorbereitung, als Chance zu Verbesserung elterlicher Partnerschaft, Optimierung von Bindung und Bildung. Eine Maßnahme zur Primärprävention

Ludwig Spätling

Zusammenfassung
Die Erwartungen an die Leistung der Eltern sind hoch, doch weder im Elternhaus noch in der Schule wird Wissen zu einer erfolgreichen Elternschaft vermittelt. Die entstehende Überforderung führt oft zu Trennung, meist mit erheblichen Nachteilen für Mütter und Kinder. Eine gute Partnerschaft der Eltern erleichtert eine sichere Eltern-Kind-Bindung. Dies ist eine Voraussetzung für eine optimale Bildung der Kinder. Die hohe Lernbereitschaft der Paare am Übergang zur Elternschaft bietet eine große Chance, Wissen zur Stärkung der elterlichen Partnerschaft zu vermitteln. Die Deutsche Familienstiftung hat deshalb die deutschlandweit verbreitete Geburtsvorbereitung um eine Familienvorbereitung erweitert und Themen wie realistische Erwartungen, Aufgaben- und Zeitmanagement, Stressmanagement, Konfliktmanagement, Partnerschaftspflege, Rolle der Mutter und des Vaters in der Familie, Signale des Neugeborenen integriert. Ein „matched pairs“ Vergleich an 175 Paaren zeigte positive Effekte. Die Klärung der Erstattung des Mehraufwandes ist die Voraussetzung für die Verbreitung der Geburts-und Familienvorbereitung. Eine kontinuierliche wissenschaftliche Optimierung dieses Instrumentes zur Primärprävention ist notwendig.

In: Wenn Kinder – wann Kinder. Deutsche Familienstifting Hrsg. Parzellerverlag 2014, 121-136