Pulsatile Applikation von Betamimetika – Bolustokolyse: Ein großes Problem der Behandlung vorzeitiger Wehen mit Betamimetika sind die erheblichen Nebenwirkung für die Mutter, aber auch für den Feten, wenn die Dosis hoch gewählt wird. Kardiale Nebenwirkungen stehen an erster Stelle, so dass es heute erhebliche Anwendungseinschränkungen gibt. Bei langzeitiger Applikation wird bei manchen Patientinnen sogar verstärkter Haarwuchs gesehen (Publikation). Die Hypothese, dass die pulsatile Abgabe eines kurzwirksamen Betamimetikums eine ebenso effektive Reduktion der vorzeitigen Wehen bewirke wie eine kontinuierliche Gabe, jedoch mit viel weniger Medikament und mit viel weniger Nebenwirkungen konnte in der Untersuchung bestätigt werden. Dies führte zur Entwicklung einer entsprechenden Pumpe und Einführung der Bolustokolyse. (PDF) Bolus tocolysis AJOG 1989.
Pulsatile Applikation von Betamimetika – Bolustokolyse: Nach Vorversuchen im Perinatalphysiologischen Labor der Frauenklinik am Universitätsspital Zürich wurde mit der Firma Braun, Melsungen, eine Spritzenpumpe entwickelt, die vorwählbare Volumina in Intervallen von 2, 3, 6, 12, und 24 Minuten förderte. Nach dem Auslaufen der Baureihe wurde das Programm in den Perfusor Space übernommen. Perfusor Space https://www.bbraun.de/de/products/b0/perfusor-space.html
Es konnte gezeigt werden, dass bei wiedereintretender Kontraktionstätigkeit es besser ist den Einzelbolus zu erhöhen, als die Intervallzeit zwischen den Boli zu halbieren. (PDF) Optimierung Bolustokolyse
Wir halten die Bolustokolyse auch heute noch für ein sicheres Verfahren zur Behadlung vorzeitiger Wehen.
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