Pain Reduction by Modification of Pfannenstiel -Schmerzreduktion durch Modifikation der fortlaufenden Pfannenstiel-Naht: Auch hier spielte der Zufall eine Rolle. Ich assistierte einer Assistenzärztin beim Kaiserschnitt. Beim Setzen des Eckknotens legte sie einen Luftknoten, den sie sofort wieder lösen wollte. In dem Moment ging es mit durch Kopf, dass bei einer fortlaufenden Naht ein Eckknoten gar nicht fest gezurrt werden muss. Er muss nur den Faden zweischen den Ecknähten ausreichend sicher halten. Ein fester Knoten presst nur unnötig das Fasziengewebe ein. Wird ein Schmerzrezeptor mit gefasst, verursacht er nur unnötig Schmerzen. In der Folge wies ich meine Ärzte an, die Echnähte bei der fortlauchenden Pfannenstielnaht nur locker auf das Gewebe zu legen, aber dazwischen für ausreichende Spannung zu sorgen.
In der folgenden Zeit hatten wir den Eindruck, weniger postoperative Schmerzen zu beobachten. Nun wollten wir prospektiv eine Untersuchung durchführen. Ich motivierte einen Assistenzarzt, mit diesem Thema zu promovieren. Deshalb wurde zunächst eine Pilotuntersuchung durchgeführt, bei der bei 9 Patientinnen ein Schlaufenknoten gelegt wurde. Zum Vergleich dienten 11 herkömmlich operierte Frauen. Es zeigte sich eine zügigere Mobilisation und geringere Werte auf der Schmerzskala. Schmerzmittelverbrauch und die Wunddruckmessung zeigten keine Unterschiede.Im Wesentlichen hatte sich in der Pilotuntersuchung eine Schmerzreduktion durch Modifikation der fortlaufenden Pfannenstiel-Naht gezeigt.
Die Ergebnisse wurden als Poster auf dem Kongress der DGGG 8/2018 angemeldet. Zu der geplanten prospektive randomisierten Doppelblindstudie kam es bisher weder an der Frauenklinik am Klinikum Fulda noch an der Universitäts-Frauenklinik in Mainz.
Ich würde mich freuen, wenn jemand diese Studie nachholen könnte, damit ggf. nach eine Methodenumstellung möglichst viele Patientinnen und Patienten postoperativ weniger Schmerzen erleiden müssen. Jungen Müttern wäre auch das Wochenbett und die Mutter-Kindbindung erleichtert.