Das Leiden der Frauen, die eine Schwangerschaft nicht austragen konnten, hat mich mein Leben als Frauenarzt begleitet. Da in den meisten Kliniken nach Ausschabungen das „Gewebe“ in ein Institut für Pathologie gesandt und nach der Untersuchung entsorgt wird, haben die betroffenen Frauen keinen Ort zu trauern. Deshalb hatte ich in meiner Zeit als Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda zusammen mit dem Pathologen Prof. Dr. H. Arps 2003 auf dem Städtischen Friedhof einen Platz eingerichtet, auf dem alle Quartale das von den potentiellen Kindern Verbliebene beigesetzt wurde. Wie an dem Ort getrauert wird, lässt sich an den abgelegten Spielzeugen und Blumen erkennen.
Die positive Annahme dieses Ortes weist auf die Notwendigkeit hin, Eltern von Kindern, die es nicht bis zur Geburt geschafft haben, einen Ort zum Trauern zu geben. Entsprechende Orte sollten in allen Städten zur Verfügung gestellt werden.
L. Spätling